Zum Spitzenspiel der Leistungsklasse Rhein-Ahr am Montag, 26. März, in Mertloch trat die A-Jugend der JSG Grafschaft mit der Erinnerung an eine ebenso schmerzhafte wie verdiente 1:5-Heimspielniederlage an, aber auch mit dem festen Willen, sich auf des Gegners Platz besser zu verkaufen und auf Sieg zu spielen. Davon war allerdings in der Anfangsphase wenig zu bemerken, weil die Gastgeber vom Anpfiff an das Kommando übernahmen und die Grafschafter in die Defensive drängten und gar nicht erst zu einem planvollen Spielaufbau kommen ließen. Man hielt dem Dauerdruck zwar mit großem Einsatz und etwas Glück eine Zeit lang stand, aber in der 15. Minute war es dann doch soweit: Torwart Benni Niederberger konnte einen Distanzschuss von der Strafraumgrenze nur nach vorne abwehren und war dann gegen den Nachschuss aus kurzer Distanz machtlos. Bis zu diesem Zeitpunkt sprach daher wenig dafür, dass man es besser machen würde als im Hinspiel.
Es kam aber anders, denn nun übernahmen die Grafschafter überraschend das Kommando und setzten ihrerseits den Gegner unter Druck. Im direkten Gegenzug vergab Fabian Floter zwar noch eine sehr gute Einschussmöglichkeit, als der Ball knapp am linken Pfosten vorbeistrich, aber nun ließ man nicht mehr locker, kam besser in die Zweikämpfe und zeigte sich auch spielerisch ebenbürtig. Fast zwangsläufig ergaben sich weitere Torchancen. Schließlich spielte Christian Pellenz geschickt Floter im gegnerischen Strafraum frei, und diesmal verwandelte er mit platziertem Schuss zum verdienten 1:1-Ausgleich (20.). In der Folge entwickelte sich ein dynamisches und kampfbetontes Spiel, bei dem der Gastgeber allmählich wieder die Oberhand gewann und mit einem harten und platzierten Distanzschuss erneut in Führung ging (27.). Nun waren die Maifelder wieder am Drücker, auch weil sie die offensichtliche Schwäche der Grafschafter bei hohen Bällen in den Strafraum wohl erkannt hatten und kräftig ausnutzten. Zum ungünstigsten Zeitpunkt kurz vor dem Halbzeitpfiff war es dann auch ein hoch auf den zweiten Pfosten geschlagener Freistoß, der per Kopfball zum Pausenstand von 3:1 für die Hausherren verwandelt wurde. Angesichts diese Zwischenstandes und des bisherigen Spielverlaufs glaubten zur Halbzeit auch die größten Optimisten nicht mehr ernsthaft auf eine Wende.
Trainer Andreas Bauer hatte auf zwei Positionen verändert und wohl in der Kabine auch die richtigen Worte gefunden, denn mit Anpfiff übernahmen wieder die Grafschafter die Initiative und brachten die gegnerische Abwehr ein ums andere Mal in Verlegenheit. Schusspech und ein gut aufgelegter Maifelder Torhüter, aber auch ein nichtgeahndetes Handspiel des Gegners im Strafraum verhinderten zunächst den Anschlusstreffer. Nach einem Foul des Gegners im Strafraum verwandelte wiederum Floter den fälligen Strafstoß sicher zum 2:3 (54.). Die Grafschafter blieben in der Folge weiter am Drücker gegen eine nun stark verunsicherte Gastgebermannschaft, die sich immer mehr – und leider auch recht erfolgreich – darauf verlegte, ihre Gegner durch Spielunterbrechungen aus dem Spielfluss zu bringen. Die vorbildlich kämpfenden Grafschafter warfen nun alles nach vorne und erspielten sich weitere gute Chancen, ohne sich allerdings für ihren großen Einsatz belohnen zu können. Die Schlussphase war von steigender Hektik und zahlreichen „Nicklichkeiten“ geprägt, die den guten Schiedsrichter vor einige Herausforderungen stellten, und dann leider auch in den letzten drei Minuten von zwei erfolgreichen Kontern des Gegners, sodass am Ende eine 2:5-Niederlage stand. Dies Ergebnis wurde allerdings zumindest der Höhe nach dem Spielverlauf vor allem in der zweiten Halbzeit überhaupt nicht gerecht. Entsprechend geknickt verließen dann auch die Grafschafter Spieler den Platz. Dazu gab es nach einhelliger Meinung der Beobachter aber gar keinen Grund: Die Mannschaft präsentierte sich als kampf- und spielstarke, robuste Einheit mit Wille und Moral, die an diesem Tag ihr bestes Saisonspiel gemacht hat. Wenn nun wohl auch aus dem Rennen für die Kreismeisterschaft, so gibt diese Mannschaft allen Grund zu vorsichtigem Optimismus mit Blick auf die zum Saisonende anstehende Qualifikation für die Bezirksliga. Auf dieses Ziel sollte nun auch der Fokus von Trainern und Mannschaft liegen.